Staatsehrenpreisträger Kategorie 3:
10 bis 18 ha Weingut Heinz Nikolai
Staatsehrenpreis 2022: 7. Staatsehrenpreis
Für Frank Nikolai ist die Sache klar: „Wir Winzer sind Handwerker, Kaufleute und Künstler gleichermaßen.“ Auszeichnungen und damit einhergehender Applaus seien daher auf mehreren Ebenen wichtig: als Bestätigung der eigenen Arbeit und in der Kundenkommunikation. Möglich werde eine „ausgezeichnete“ Leistung allerdings erst im Team. Jeder Erfolg sei aus gemeinschaftlicher Arbeit entstanden, Familie und Mitarbeitende zögen immer an einem Strang. Auch bei den Herausforderungen unserer Zeit. „Die Klimaverschiebung ist spürbar“, sagt Nikolai. Früher sei es vor allem darum gegangen, jeden Sonnenstrahl einzufangen. Heute würden Waldrandlagen bevorzugt, die Wasserversorgung werde zukünftig sicher ein Thema. Dem Riesling will Nikolai treu bleiben, gleichzeitig erweitert er seinen Rebspiegel auch um neue Sorten. Accent und Sauvignac – beide pilzwiderstandsfähig – gehören dazu, die ersten Sauvignac-Trauben hat er bei der diesjährigen Lese eingesammelt.
Nikolais liebstes Experimentierfeld sind Aromen: Für einen besonderen Kick vergären in einigen seiner Tanks ganze Trauben mit – und zwar mehrere Monate lang. Kühle Temperaturen ziehen die Gärung zudem in die Länge. Mehr Variabilität erlangt der Großteil seiner Weine durch Spontanvergärung. Bei aller Innovationskraft ist sich der Winzer sicher: „Im Weinbau kann das Rad nicht ständig neu erfunden werden.“ Und: „Zukunft braucht Herkunft.“
Weinempfehlung zur Gemüseküche:
2021er Filetstück Riesling trocken aus dem Erbacher Michelmark
Weintipp für kalte Tage:
2020er Spätburgunder trocken aus dem Erbacher Michelmark
WEINGUT HEINZ NIKOLAI
Inh. Frank & Katharina Nikolai | Ringstraße 16
65346 Eltville-Erbach
Tel. 06123/62708 | weingut@heinz-nikolai.de